Cæcilie Norby & Lars Danielsson just the two of us
Der Bass führt die Melodie ein, so zart, träumerisch und nachklingend, wie das nur ein Lars Danielsson aus dem sonst so schweren Tieftöner zu zaubern vermag. Dann singt Cæcilie Norby Both Sides Now, Joni Mitchells Ballade für die Ewigkeit, auf ihre unwiderstehlich-sinnliche, bluesgetränkte und einnehmende Art. Vom ersten Ton an entführen Norby und Danielsson auf Just The Two Of Us den Hörer in ihren persönlichen Musikkosmos, der niemanden kalt lassen kann.
Privat sind sie seit langem ein Paar, aber musikalisch gingen beide lange getrennte Wege: Cæcilie Norby schaffte in den Achtzigern als herausragende dänische Funk- und Jazzsängerin lange vor anderen skandinavischen Kolleginnen den Brückenschlag nach Amerika und wurde die erste europäische Künstlerin beim legendären US-Label Blue Note, für das sie mit Weltstars wie Mike Stern oder Chick Corea zusammenarbeitete.
Der Schwede Lars Danielsson kann ebenfalls auf eine lange internationale Karriere an der Seite von Größen wie Charles Lloyd oder den Brecker Brothers verweisen. Vor allem aber als langjähriges Mitglied der ACT-Familie reifte er mit eigenen Projekten, als gefragter Sideman und auch Produzent zu einer der wichtigsten Stimmen im europäischen Jazz. So wurde er mit dem ECHO Jazz 2015 als bester Bassist international ausgezeichnet.
Es war eine große Herausforderung, sagt Lars Danielsson. Für einen Bassisten ist die Stimme das ultimative Instrument, mit dem man in einem Duo arbeiten kann. Man muss äußerst delikat bei Intonation und Rhythmus vorgehen. Es geht nur mit zwei Menschen, die sich gut kennen und genau wissen, in welche Richtung sich die Musik bewegt. Caecilie kann sehr schnell auf mein Spiel reagieren, ich hätte es mit niemand anderem machen können.
Caecilie Norby beschreibt den Arbeitsprozess bei Just The Two Of Us so anschaulich wie humorvoll: Wir hören einander zu, passen an, fühlen, spielen herum, hören wieder, lehnen uns an und lassen uns fallen, überraschen und überzeugen uns, bleiben im Hintergrund, stehlen uns die Schau, übertreiben, untertreiben und hören wieder zu. Freilich braucht es zwei so virtuose, erfahrene, vertraute und seelenverwandte Künstler wie Norby und Danielsson, um aus dieser trauten Zweisamkeit etwas Drittes zu erschaffen: die pure Magie der Musik.